Für die Erlössicherung der Kliniken ist die vollständige und korrekte Kodierung essenziell. Der Prozess ist jedoch nicht nur personalintensiv und zeitaufwendig, sondern auch mitunter fehleranfällig und erfordert entsprechend umfangreiches Fachwissen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Softwareanbietern, die eine KI-Software anbieten. Eine solche Software ermöglicht das KI-gestützte Kodieren, indem digitale Daten der Patientenakte eingelesen und analysiert werden.
Die Software erkennt dann Zusammenhänge und interpretiert die Daten so, dass anschließend Vorschläge für die Kodierung gemacht wird. Die Software schlägt dann die Nebendiagnose, Hauptdiagnose, Prozeduren und entsprechende Zusatzentgelte vor. In diesem Zusammenhang zeigt das Programm, welches webbasiert oder als feste Desktopsoftware daherkommen kann, auch die Vollständigkeit an.
Vollständigkeit bedeutet dabei, dass sowohl Nachweise für jeden Verweildauertag, als auch die laut ICD- und OPS-Katalog sowie Entscheidungen des Sozialgerichte und Schlichtungsausschüsse, notwendigen Unterlagen angezeigt werden. Dies hilft die Dokumentation sicherzustellen und MD-Risiken zu reduzieren.
Die korrekte und vollständige Kodierung von Diagnose- und Leistungsinformationen ist für die Erlössicherung der Kliniken essenziell, denn nur so können ihre Aufwendungen mit den Krankenkassen abgerechnet werden.
Die Software hilft den Kodierfachkräften dabei, bei der Rechnungsstellung keine Leistung zu vergessen und überprüft, ob alle relevanten Nachweise vorhanden sind. Falls Belege fehlen, sucht die Software automatisch in den Krankenakten. Dabei ist zu bedenken, dass die Ergebnisse nur so gut sein kann, wie die Patientenakten geführt und digital vorhanden sind. Bei der Entwicklung dieser Softwareanwendungen arbeiten in den Unternehmen Ärzte, Kodierfachkräfte und IT-Experten eng zusammen.
Alle digital vorhandenen Dokumente sowie aktuell vorhandene Fallkodierungsinformationen aus Krankenhausinformations- und Subsystemen werden durch die Software automatisch übernommen und ausgewertet. Die Analysesoftware arbeitet dann mit einem kontextuellen Textverständnis und lernt auch den bekannten Dokumenten regelmäßig.
Neben der Kodierunterstützung hat sich mittlerweile auch die Darstellung der Belegung in Form einer Stationsübersicht etabliert. Diese ermöglicht es fallbegleitend zu kodieren und entsprechend der aktuellen DRG, die derzeitige Verweildauer mit den aus dem DRG ergebenden Grenzverweildauern darzustellen. m Idealfall findet die Kodierung der entstandenen Leistungen und der Diagnose nicht erst nach der Patientenentlassung, sondern schon während des stationären Aufenthalts statt. Eine entsprechende Verweildauersteuerung auf den Stationen ist damit für die Kodierfachkraft möglich.
Eigene Regelwerke ermöglichen es zudem bereits während der Kodierung auf Auffälligkeiten zu reagieren. Bisher war dies meist nur nachgelagert möglich. Dies erforderte zusätzliche Prozesschleifen und Abstimmungen.
Die technische Entwicklung im Bereich der Kodierung zeigt auch, wie modern und innovativ der Beruf der Kodierfachkraft ist und sich immer weiter entwickelt.